Zur Geschichte des Schornsteinfegerhandwerks
Das Schornsteinfegerhandwerk gibt es schon seit mehr als 400 Jahren. Schon im frühen Mittelalter kam es in den Dörfern und Städten zu großflächigen Bränden, die durch Schornsteinbrände verursacht waren. Die Schornsteine waren in diesen Zeiten oft aus Holz. Um diese Feuer zu unterbinden, wurden die Schornsteine zuerst mit Lehm ausgeschmiert, in der Folgezeit entstanden Abzüge aus Stein. Aber auch durch die Verbrennung von Teer, das durch das Verheizen von verharztem und feuchtem Holz entstand und sich an den Innenseiten der Schornsteine absetzte, gab es eine stete Brandgefahr. Es entzündet sich schon bei niedrigeren Temperaturen. Viele mittelalterliche Stadtbrände waren auf Schornsteinbrände zurückzuführen.
Die ersten Schornsteinfeger kamen im 16. Jahrhundert aus Italien und verbreiteten ihr Handwerk über Österreich und Süddeutschland. Der Nutzen, die Eindämmung der Feuergefahr durch die Verringerung von Schornsteinbränden, Funkenflug und daraus resultierenden Hausbränden, machte die Notwendigkeit klar, dass dieses Handwerk gebraucht wird, um Menschenleben zu retten und materielle Güter zu schützen. Der Schornsteinfeger bekam den landesfürstlichen Auftrag für die Brandschutz sichernde Aufsicht in Fürsten- und Herzogtümern, in Dörfern und Städten. Dies waren die Vorgänger der heutigen Kehrbezirke und die Grundlage für die Etablierung unseres Handwerkes. Es wurden vielerorts Feuerverordnungen erlassen, die die Durchführung der Schornsteinfegerarbeiten als unabdingbar beschrieben und der Schornsteinfeger wurde damit bis zum heutigen Tage beauftragt. Somit übernahm er nicht nur eine Aufsichts- und Durchführungsrolle, sondern wurde für die Brandsicherheit auch uneingeschränkt verantwortlich gemacht.